Reviews and Comments

Juste //bookwyrm

herbstjuste@bookrastinating.com

Joined 2 years, 7 months ago

sie/ihr | Liest u.a. SciFi, Fantasy & Dystopisches, aber auch mit Vorliebe Sachbücher zu Themen wie Feminismus & Digitalisierung. Nur eben viel zu selten. |

Leseziel: mehr Frauen lesen.

This link opens in a pop-up window

Mareike Fallwickl: Das Licht ist hier viel heller (Hardcover, 2019, Frankfurter Verlags-Anst.)

Maximilian Wenger und seine Tochter Zoey haben nicht viel gemeinsam. Er liebt den Ruhm, den …

So bewegend, dass es sich echt anfühlt

2023: Stuckrad-Barre bringt einen Roman heraus, in dem er die Springer-Affäre (bzw. eine davon) verarbeitet. Darin geht es auch um die Frauen bei und um Springer und den sexuellen (Macht-)Missbrauch, der ihnen widerfahren ist. Bereits vor Erscheinung werden Roman und Autor hofiert. Was ist das Problem daran?

Es ist dieses, welches in Fallwickls Roman in Worte gefasst wird: "Das sind unsere Geschichten, unsere, aber sie werden von Männern erzählt. Du weißt nicht, wie müde uns das macht, wie müde und wie zornig." (S. 313)

Im Kern geht es in "Das Licht ist hier viel heller" – ohne zu viel spoilern zu wollen (!) – um genau das: den gealterten Autor Wenger, der die Erfahrungen sexueller Gewalt einer Frau ohne ihr Wissen literarisch verarbeitet und so wieder zu Erfolg kommt. Dabei fehlt ihm jedoch selbst jegliche Empathie für sie und andere Frauen; er profitiert lediglich von ihnen, obwohl er …

Mareike Fallwickl: Das Licht ist hier viel heller (Hardcover, 2019, Frankfurter Verlags-Anst.)

Maximilian Wenger und seine Tochter Zoey haben nicht viel gemeinsam. Er liebt den Ruhm, den …

Der erste Satz schon: "Es ist 11.23 Uhr, und Wenger versucht, sich zu Sturm der Liebe einen runterzuholen" – ich glaube, das wird gut.

Jana Heinicke: Aus dem Bauch heraus (Paperback, Deutsch language, Goldmann)

Superheldinnen des Alltags, sanft, geduldig, liebevoll: Mutterschaft gilt noch immer als das größte Glück und …

Scheitern mit System

"Wer stellt denn diese hohen Erwartungen an Sie? Niemand. Das sind Sie ganz alleine", erklärte mir eine Therapeutin, als ich nach der Geburt meines Kindes wegen meiner Depression in Behandlung war. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich das so hin, jetzt weiß ich: Das Ideal einer Mutter, die hohen Erwartungen, werden uns Frauen in die Wiege gelegt. Innerhalb der Familie, der Gesellschaft, in Ratgebern, sogar in der Werbung wird uns immer suggeriert, wie wir als Mutter zu sein haben. Sanft, umsorgend, immer liebend, aufopfernd. Sind wir das mal nicht, oder nicht sofort nach der Geburt, wird schnell eine Anpassungsstörung diagnostiziert und uns wird u. A. abgesprochen, eine gute Mutter zu sein.

"Es ist ein grundfeministischer Akt, die Gefühle zu fühlen, die mit dem Muttersein einhergehen – und zwar nicht nur die gesellschaftlich akzeptierten" (S. 206).

In "Aus dem Bauch heraus" fasst Jana Heinicke in Worte, was ich in meiner …