Ich hab den ersten Essay bzw. das erste Kapitel gelesen. Es waren bisher viele gute, diskussionswürdige Gedanken dabei, allerdings ist mir Stokowskis Schreibstil aktuell zu unsortiert und das Ganze zu wenig analytisch. Daher erst einmal Lesepause.
Reviews and Comments
sie/ihr | Liest u.a. SciFi, Fantasy & Dystopisches, aber auch mit Vorliebe Sachbücher zu Themen wie Feminismus & Digitalisierung. Nur eben viel zu selten. |
Leseziel: mehr Frauen lesen.
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Juste //bookwyrm commented on Untenrum frei by Margarete Stokowski
So bewegend, dass es sich echt anfühlt
5 stars
2023: Stuckrad-Barre bringt einen Roman heraus, in dem er die Springer-Affäre (bzw. eine davon) verarbeitet. Darin geht es auch um die Frauen bei und um Springer und den sexuellen (Macht-)Missbrauch, der ihnen widerfahren ist. Bereits vor Erscheinung werden Roman und Autor hofiert. Was ist das Problem daran?
Es ist dieses, welches in Fallwickls Roman in Worte gefasst wird: "Das sind unsere Geschichten, unsere, aber sie werden von Männern erzählt. Du weißt nicht, wie müde uns das macht, wie müde und wie zornig." (S. 313)
Im Kern geht es in "Das Licht ist hier viel heller" – ohne zu viel spoilern zu wollen (!) – um genau das: den gealterten Autor Wenger, der die Erfahrungen sexueller Gewalt einer Frau ohne ihr Wissen literarisch verarbeitet und so wieder zu Erfolg kommt. Dabei fehlt ihm jedoch selbst jegliche Empathie für sie und andere Frauen; er profitiert lediglich von ihnen, obwohl er …
2023: Stuckrad-Barre bringt einen Roman heraus, in dem er die Springer-Affäre (bzw. eine davon) verarbeitet. Darin geht es auch um die Frauen bei und um Springer und den sexuellen (Macht-)Missbrauch, der ihnen widerfahren ist. Bereits vor Erscheinung werden Roman und Autor hofiert. Was ist das Problem daran?
Es ist dieses, welches in Fallwickls Roman in Worte gefasst wird: "Das sind unsere Geschichten, unsere, aber sie werden von Männern erzählt. Du weißt nicht, wie müde uns das macht, wie müde und wie zornig." (S. 313)
Im Kern geht es in "Das Licht ist hier viel heller" – ohne zu viel spoilern zu wollen (!) – um genau das: den gealterten Autor Wenger, der die Erfahrungen sexueller Gewalt einer Frau ohne ihr Wissen literarisch verarbeitet und so wieder zu Erfolg kommt. Dabei fehlt ihm jedoch selbst jegliche Empathie für sie und andere Frauen; er profitiert lediglich von ihnen, obwohl er als der gefeiert wird, der ihnen eine Stimme gibt.
Die Erzählung überzeugt nicht nur durch diese und weitere Handlungen wie die Emanzipation seiner Tochter Zoey, sondern auch insbesondere durch die Figuren. Sie sind plastisch und authentisch dargestellt. Man verachtet sie und empfindet doch zugleich Empathie oder wenigstens Mitleid für sie. Auch die Beziehungsgeflechte, der Aufbau und Sprache des Romans überzeugen.
Als einzige Schwäche empfinde ich das Ende des Romans. Es lässt zu lange auf sich warten, wirkt zu konstruiert und lässt die Authentizität Wengers wieder etwas verblassen. Darüber hinaus hat mich der Roman sehr bewegt. Für ihn gibt es eine klare Leseempfehlung!
Juste //bookwyrm finished reading Das Licht ist hier viel heller by Mareike Fallwickl
Juste //bookwyrm started reading Das Licht ist hier viel heller by Mareike Fallwickl
Der erste Satz schon: "Es ist 11.23 Uhr, und Wenger versucht, sich zu Sturm der Liebe einen runterzuholen" – ich glaube, das wird gut.
Der erste Satz schon: "Es ist 11.23 Uhr, und Wenger versucht, sich zu Sturm der Liebe einen runterzuholen" – ich glaube, das wird gut.
Juste //bookwyrm rated "Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!": 5 stars
Juste //bookwyrm reviewed Aus dem Bauch heraus by Jana Heinicke
Scheitern mit System
5 stars
"Wer stellt denn diese hohen Erwartungen an Sie? Niemand. Das sind Sie ganz alleine", erklärte mir eine Therapeutin, als ich nach der Geburt meines Kindes wegen meiner Depression in Behandlung war. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich das so hin, jetzt weiß ich: Das Ideal einer Mutter, die hohen Erwartungen, werden uns Frauen in die Wiege gelegt. Innerhalb der Familie, der Gesellschaft, in Ratgebern, sogar in der Werbung wird uns immer suggeriert, wie wir als Mutter zu sein haben. Sanft, umsorgend, immer liebend, aufopfernd. Sind wir das mal nicht, oder nicht sofort nach der Geburt, wird schnell eine Anpassungsstörung diagnostiziert und uns wird u. A. abgesprochen, eine gute Mutter zu sein.
"Es ist ein grundfeministischer Akt, die Gefühle zu fühlen, die mit dem Muttersein einhergehen – und zwar nicht nur die gesellschaftlich akzeptierten" (S. 206).
In "Aus dem Bauch heraus" fasst Jana Heinicke in Worte, was ich in meiner …
"Wer stellt denn diese hohen Erwartungen an Sie? Niemand. Das sind Sie ganz alleine", erklärte mir eine Therapeutin, als ich nach der Geburt meines Kindes wegen meiner Depression in Behandlung war. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich das so hin, jetzt weiß ich: Das Ideal einer Mutter, die hohen Erwartungen, werden uns Frauen in die Wiege gelegt. Innerhalb der Familie, der Gesellschaft, in Ratgebern, sogar in der Werbung wird uns immer suggeriert, wie wir als Mutter zu sein haben. Sanft, umsorgend, immer liebend, aufopfernd. Sind wir das mal nicht, oder nicht sofort nach der Geburt, wird schnell eine Anpassungsstörung diagnostiziert und uns wird u. A. abgesprochen, eine gute Mutter zu sein.
"Es ist ein grundfeministischer Akt, die Gefühle zu fühlen, die mit dem Muttersein einhergehen – und zwar nicht nur die gesellschaftlich akzeptierten" (S. 206).
In "Aus dem Bauch heraus" fasst Jana Heinicke in Worte, was ich in meiner Schwangerschaft, direkt danach und auch jetzt oft noch fühlte und fühle und selbst nie in Worte fassen konnte. Dabei zeigt sie, dass dieses Scheitern am Ideal nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist. Sie zeigt außerdem, wie das Ideal der guten Mutter überhaupt entstand und wozu; wie Frauen, die Kinder bekommen, plötzlich unsichtbar werden und welche Einflüsse Schwangerschaft und Geburt überhaupt auf die Frau selbst haben. Ihre eigenen Erfahrungen verknüpft sie dabei auch immer mit den Geschichten anderer Frauen und liefert, wo es sie gibt, Einblicke in Studienergebnisse und die aktuelle Forschungslage. Dieses Buch ist für die, die zweifeln, die hadern, mit sich und ihrer Rolle ringen. Es ist aber auch für die, die voll aufgehen in ihrer Rolle. Es ist für die, die ihre Rolle noch gar nicht kennen, und nicht wissen, was sie erwartet. Es ist für Väter, für Kinderlose, kurzum für alle. Es schafft so viel mehr Verständnis für (werdende) Mütter und macht wütend. Wütend auf die gesellschaftlichen Missstände.
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