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Der Klang der Stimme dieser Frau, die auf ihre Mutter einredete, taub von der tauben Taubheit derer, die nicht hören wollen, war für ihn wie der eines leichten, noch milchzahnigen Gräkals aus Nordost, der wirbelte und sich eingrub und sich wieder umwandte, wie und wie sehr ein kleiner Gräkal aus Nordost das eben konnte, ein noch grasender Wind, an einer Stelle der Dünen, wo der Sand allerdings wieder und wieder abrutschte und sich auffüllte, und jedes Mal sich stärker auffüllte als vorher, und jedes Mal verharrte der Gräkal, als wäre er erstickt worden, erwürgt in den Wirbeln der unendlichen Körnchen, und oberhalb des Windes begann die sandige Wüste der Dünen jedes Mal, und jeder Mal dem Ohr von alters her vertraut, seine Stille zu glätten.

Horcynus Orca di Stefano D'Arrigo by  (Biblioteca della modernità letteraria -- 30) (Page 93)

Sehr schön, diese Textstelle, und so schön liest sich auch bisher das ganze Buch. Diese Stelle hier erinnert mich an Uwe Johnsons Jahrestage, ehrlich gesagt, und das ist ein sehr großes Lob, Leute.

Ein Gräkal ist ein Terminus für eine bestimmte Art von Wind in diesen Inseln, denke ich. Ich hab kein passendes Wort gefunden, aber es gibt ein Segelflugzeug, das einen ähnlichen Namen hat. D'Arrigo erfindet gerne neue Wörter, so schrieb der Übersetzer und überhaupt wird hier viel mit Sprache und Dialekten experimentiert.