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Ronen Steinke: Fritz Bauer (Paperback, deutsch language, BMJ) 5 stars

Broschüre über Fritz Bauer, herausgegeben vom Bundesministerium der Justiz

Fritz Bauer setzte sich für ein humanes Strafrecht ein. Er schrieb:

Kein Vernünftiger straft, weil gefehlt wurde, sondern damit nicht mehr gefehlt werde.

Das klingt super und ist richtig, aber werden die Leute, die gerne hart bestrafen, nicht sagen, deswegen muß man ja immer hart bestrafen, damit alle anderen es auch sehen und sich abgeschreckt fühlen?

Untersuchungen haben gezeigt, daß nicht das Strafmaß abschreckt, sondern die Gewißheit, erwischt zu werden. Immerhin hat Bauer also Recht. Gustav Radbruch war damals SPD und Reichsjustiz­minister in Weimarer Republik. Er sagte zu diesem Thema folgendes:

Franz von Liszt hat das Wort geprägt, Sozialpolitik sei die beste Kriminalpolitik. Es sei des Strafrechts fragwürdige Aufgabe, gegen den Verbrecher nachzuholen, was die Sozialpolitik für ihn zu tun versäumt hatte. Bitterer Gedanke, wie oft die Kosten des Verfahrens, vor der Tat angewendet, genügt hätten, das Verbrechen zu verhindern.

Also in Sozialpolitik zu investieren, verhindert Ver­brechen, deren Bestrafung mehr kostet, Dauerverbrecher schafft und auch die Opfer bleiben verschont, die Polizei kann sich Ordnungsaufgaben zu wenden usw.