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Sophia Krappweis, Christian von Aster, Tommy Krappweis: Kohlrabenschwarz (Paperback, Deutsch language, Amazon Publishing) 4 stars

Kurzweiliger Mystery-Krimi mit Lokalkolorit

4 stars

Dieser flüssig zu lesende Krimi beschreibt, was passiert, wenn Märchen und Sagen in unserer Zeit wahr würden. Wir begleiten den Psychologen Stefan Schwab, wie er von Fall zu Fall immer tiefer in eine uns bisher verborgene magische Welt eintaucht.

Am Anfang kann man diese Kriminalfälle noch als skurrile Verbrechen von durchgedrehten Personen einstufen, aber mit Fortschreiten der Geschichte versagt der Versuch mit rationalen Erklärungen. Das fängt bereits beim Diebstahl der „Hexenbibel“ an, wo man sicher noch eine Lösung finden könnte, aber spätestens beim Geschehen im Umfeld der Schule kommt man an die Grenzen. Völlig in der Welt der Märchen sind wir in der letzten großen Szene, wo auch der eigentliche Antagonist konfrontiert und besiegt wird. Mehr sei nicht von der Handlung verraten.

Ein klein wenig Kritik – die aber den positiven Gesamteindruck nicht mindert – habe ich dann doch. Dazu bin ich dann doch ein wenig zu sehr Erbsenzähler. Nicht gefallen hat mir, dass Schwab und Fellner im Wirtshaus immer gleich eine Maß bestellen. Persönlich ist mir das auf einmal zuviel. Vor allem das Noagerl am Schluss schmeckt ja nimmer.

An zwei Stellen scheint mir auch etwas im Lektorat durchgerutscht zu sein. Auf Seite 62 wird beschrieben, dass „[d]urch einen Spalt unterhalb des steinernen Fundaments der Hütte …“ ein Lichtschein fiel. Ich weiß nicht, was für ein Bild die Autoren vor Augen hatten, aber für micht geht unter ein Fundament nichts mehr drunter. Selbst ein Keller ist noch über dem Fundament. Vielleicht war ein steinerner Gebäudesockel oder gemauerter Keller gemeint? Die andere Stelle findet sich auf Seite 211, wo wohl Wasser- statt Klärwerk gemeint ist. Der Ausfluss von Klärwerken wird normalerweise nicht in die Wasserversorgung eingespeist (außer am Rhein und auch da erst wieder nach dem Wasserwerk).

Technische Kleinigkeiten habe ich auch noch. Auf Seite 56 findet sich ein Tippfehler „□“, der auf ein in der Schrift nicht definiertes Zeichen hindeutet. Auch stimmt manchmal das Kerning der Zeichen nicht. Schlussendlich bevorzuge ich etwas dünneres Papier bei den Seiten.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich war schön unterhalten. Pluspunkte gibt es für mich durch die Umgebung der Handlung, da ich am Chiemsee aufgewachsen bin und mit all den Orten etwas anfangen kann. Man darf aber nicht zu viel „Whodunnit?“ erwarten.

Ich hatte vorher schon die auf dem Buch basierende Serie im Stream angeschaut und fand es gut, dass diese irgendwann von der Vorlage abwich. So konnte ich hier einen neuen Fall kennenlernen und es gab wieder etwas Spannung zurück. Es gibt auch eine Hörspielfassung. Man hat also verschiedene Möglichkeiten, die Geschichte kennenzulernen.